Die Ausstellung Impressionismus in Russland. Aufbruch zur Avantgarde widmet sich dem bislang noch kaum erforschten Einfluss des französi-schen Impressionismus auf die Malerei in Russland. Seit den 1860er Jahren zog Paris als führende europäische Kunstmetropole Maler der Akademien von Moskau und St. Petersburg an. In der Auseinander-setzung mit der impressionistischen Malerei befreiten sie sich vom Regelwerk des akademischen Realismus in Russland und begannen, die Flüchtigkeit des Augenblicks in einer sinnlichen, dem Leben zugewandten modernen Welt festzuhalten: Elektrisches Licht, die Auslagen der Schaufenster und die Architektur der modernen Boulevards boten ihnen Motive, denen sie mit großer malerischer Freiheit begegneten.
Aber nicht nur das moderne Leben, auch die heimische Landschaft rückte in den Fokus: Die vom Impressionismus inspirierte Plein-air- Malerei machte das Thema populär. Ilja Repin, Wassili Polenow und ihre Schüler Korowin und Serow erkundeten die Natur um Moskau und reisten in die Weiten des Nordens. Sie fingen das Unbeschwerte des modernen Freizeitvergnügens auf der Datscha und in lichtdurchfluteten impressionistischen Interieurs ein. Das Studium des Lichts in Innenräumen und auf den Gegenständen von Stillleben führte zur Aufwertung dieser an der Moskauer Akademie wenig geschätzten Gattung.
Malerinnen und Maler wie Natalja Gontscharowa, Michail Larionow und Kasimir Malewitsch, die später die Avantgarde bildeten, entwickelten aus dem impressionistischen Studium des Lichts ihre neue Kunst. Die Ausstellung zeigt die Internationalität ihrer Bildsprache um 1900 und integriert die russischen Künstler in das Projekt der europäischen künstlerischen Moderne.
Der Beginn der Ausstellung wurde auf den 27.3.2021 verschoben. Sobald wieder Führungen angeboten werden dürfen, möchten wir mit Ihnen diese Ausstellung erkunden.
Treffpunkt: Kunsthalle Frieder Burda, Foyer, 10 Uhr
Führung: Roswiths Zytowski M.A.
Der Preis richtet sich nach der pro Führung zugelassenen Personenzahl
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