Ironie des Schicksals: Ausgerechnet die Medicus-Ausstellung, die sich mit der Kulturgeschichte der Medizin und der langen Entwicklung und der Überwindung von Seuchen und Krankheiten beschäftigt, musste vor einem Virus in die Knie gehen. Wie alle anderen Museen musste auch diese Ausstellung am 14. März und erneut im November 2020 schließen. Wir hoffen, dass im Frühjahr 2021 ein Besuch möglich wird.
Der Ausbruch der Corona-Pandemie mit dem Erreger SARS-CoV-2 führt vor Augen, wie aktuell Geschichte sein kann. Und diese Aktualität wurde nun in die Ausstellung übernommen, die um das Thema Corona und ihre weltweiten Auswirkungen erweitert wurde.
„Unser Anliegen bei der Erweiterung der Ausstellung war es, das aktuelle Geschehen in einen historischen Kontext einbetten zu können. Wir stellen beispielsweise einen Bezug zur Spanischen Grippe her, die zu Beginn des letzten Jahrhunderts unter der Menschheit wütete. Wir zeigen Bilder aus den 20er Jahren, auf denen sich Menschen mit einem Mundschutz vor der Ansteckungsgefahr schützen. Damit wollen wir den Besuchern Hoffnung geben, dass auch wir heute die Pandemie überwinden können“, erklärte Museumsdirektor Schubert.
An elf Stationen erhalten die Besucher Informationen darüber, wie epidemische Krankheiten über Jahrhunderte hinweg wahrgenommen und gedeutet wurden. Auch auf unsere moderne Gesellschaft nimmt die Corona-Krise nachdrücklichen Einfluss. Merklich wird dies unter anderem in der Sprache, wo neue Begriffe Einzug halten und medizinische Fachausdrücke zur Umgangssprache werden: Lockdown und Homeoffice, Reproduktionszahl, Aerosol oder Social Distancing.
Am Nachmittag besuchen wir die protestantische Dreifaltigkeitskirche. Neben dem Dom besitzt Speyer mit diesem Gebäude eine zweite Kirche von überregionaler Bedeutung. Sie ist nicht nur in ihrer architektonischen Form der Inbegriff einer Predigtkirche des 18. Jahrhunderts, sondern überrascht zudem mit einer ungewöhnlichen Bilderfülle: Die vollständig ausgemalte, aus 16 Einzelbildern zusammengesetzte Decke und die 35 Bildpaare der Empore entwickeln aus der Zusammenschau aus Altem und Neuen Testament ein Programm, das die Grundlagen reformatorischer Theologie bildhaft vor Augen führt.
Mi, 21.04.2021
Treffpunkt: Karlsruhe HBF, Ecke Buchhandlung
Leitung: Dr. Elisabeth Spitzbart
Gebühr wird ergänzt, sobald genauere Details zur Fahrt bekannt sind.
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