Tübingen und Fellbach

Mittwoch, 24. September 2025


Schöner Wohnen in der Kunsthalle Tübingen

Architekturvisionen von 1900 bis heute

Wohnen ist nicht nur ein menschliches Grundbedürfnis, sondern gerade heute ein Politikum: bezahlbarer Wohnraum ist knapp und Wohnen eines der größten sozialen Themen unserer Zeit.

Zwei aktuelle Ausstellungen nehmen sich dieses Themas an: Unter dem Titel „Schöner Wohnen“ zeigt die Kunsthalle Tübingen Architekturvisionen von 1900 bis heute, die Triennal der Kleinplastik in Fellbach stellte ihre diesjährige Ausgabe unter das Motto: „Habitate. Über_Lebenräume“.

Künstler und Künstlerinnen, Architekten und Architektinnen haben ihre Vorstellungen einer zukünftigen Architektur zunächst zeichnerisch entwickelt. Architekturzeichnungen vergangener Zeiten sind jedoch nicht nur Mittel der Ideenfindung oder Medium der Dokumentation für die realisierten Bauprojekte. Sie geben auch Aufschluss über die Haltung der Planenden . Ausgehend von diesem kulturwissenschaftlichen Ansatz nimmt die Kunsthalle Tübingen die Architekturzeichnung als Kunstform der letzten einhundert Jahre in den Blick.

Der Parcours führt von expressionistischen Utopien einer an der Natur orientierten zukünftigen Weltarchitektur über die funktionalistischen und konstruktivistischen Wohn- und Stadtkonzepte der 1920er Jahre und einer Science-Fiction Architektur der 1960er Jahre bis hin zu experimentellen kulturkritischen Anti-Utopien der Nachkriegszeit und der Postmoderne bis in die gegenwart.

Zu den ausgestellten Architekten zählen z.B. Hans Poelzig, Hans Scharoun, Oskar Schlemmer, Theo van Doesburg, Konrad Wachsmann, Stefan Wewerka, Ettore Sottsass, Bruno Taut, Hermann Finsterlin oder Heike Weber.


Triennale der Kleinplastik

in Fellbach

Noch bis 29. September 2025 ist in der Alten Kelter Fellbach die 16 Triennale der Kleinpalstik zu sehen. Unter dem Titel „Habitate” präsentieren rund 60 Künstler skulpturale Arbeiten ihre Auseinandersetzung mit dem Zusammenleben auf unserem sich wandelnden Planeten. Auseinandersetzen. Denn fast alle prägenden Themen unserer Zeit: Klimawandel, Pandemien, Kriege, Migration usw. hier kulminieren in den Fragen: Wie und in welchen Räumen können wir angesichts eines sich tiefgreifend verändernden Planeten zusammenleben? Wie wollen wir mit der Erde und ihren Habitaten umgehen?

Die Ausstellung macht sichtbar, wie Kunstschaffende das Thema zwischen Utopie und Dystopie verorten. Die Skulpturen zeigen vom Menschen kultivierte Habitate, an die sich Tiere, Pilze und Pflanzen angepasst haben, und erinnern an verlorene Habitate, die den Ansprüchen einer auf Wachstum angelegten Gesellschaft weichen mussten. Sie verweisen auf Habitate, die noch immer von den Zerstörungen des Kolonialismus geprägt sind, und lassen den Blick in alternative Zukünfte schweifen: in hybride, digitale, dekoloniale, symbiotische oder außerirdische Habitate, die bisweilen ironisch überspitzt von Science-Fiction- und Gaming-Figurationen inspiriert sind.


Mittwoch, 24. September 2025, 08.00 - 18.00 Uhr

Treffpunkt: Karlsruhe Hauptbahnhof

Reiseleitung: Dr. Elisabeth Spitzbart

weitere Informationen folgen in Kürze