Bodensee 2024

Der Freischütz auf der Seebühne Bregenz

Auch 2024 möchten wir Ihnen wieder eine Fahrt zu den Bregenzer Festspielen anbieten.  Auf dem Programm steht die die romantische Oper Der Freischütz von Carl Maria von Weber in einer Inszenierung von Philipp Stölzl, dessen Rigoletto sicher noch vielen in lebhafter Erinnerung ist.  Leider kann es im Augenblick noch keine Bilder zu diesem Projekt geben, das erst im Entstehen ist.

Donnerstag, 8. August 2024: Anreise über Schloss Achberg und Backstage-Führung

Viele Jahre wurden Malerinnen von einer männlich dominierten Kunstgeschichtsschreibung weitgehend 'übersehen‘. Doch gerade im späten 19. Jahrhundert gab es viele Künstlerinnen, die sich etwa in dem 1893 gegründeten Württembergischen Malerinnen Verein organisierten, eine der frühesten Gründungen dieser Art in Deutschland.

Das Museum in Schloss Achberg widmet seine Jahresausstellung 2024 den Malerinnen des Schwäbischen Impressionismus zwischen Neckar und Bodensee in der Zeit von 1890-1930.


Unter dem Begriff „Schwäbischer Impressionismus“ standen lange nur Werke männlicher Maler wie Albert Kappis oder Christian Landenberger im Fokus. Inzwischen aber ist eine größere Zahl von Malerinnen ins Licht (zurück-) geholt worden, die sich ebenfalls einer impressionistischen Malweise bedienten und beachtenswerte Kunstwerke schufen.

Die Ausstellung präsentiert rund 100 Werke von 15 Künstlerinnen, darunter Arbeiten von Maria Caspar-Filser, Luise Deicher, Käte Schaller-Härlin oder Mathilde Vollmöller-Purrmann.
Von Schloss Achberg aus sind es nur noch weniger Kilometer zum Ufer des Bodensees in Bregenz, wo  wir am Nachmittag in einer Backstage-Fühung Bühnenbild und -technik der Seebühne kennen lernen.

 Anschließend Weiterfahrt nach Dornbirn und Einchecken im Hotel Krone.


Freitag, 9. August 2024: St. Gallen

St. Gallen ist das Zentrum einer Region, die seit Jahrhunderten stark von der Textilindustrie geprägt wird. Bis heute werden hier die weltberühmten St. Galler Spitzen und Stickereien hergestellt, die Designer aus Paris, Mailand oder London verarbeiten.

An die Glanzzeit der St. Gallener Textilproduktion erinnert das seit 1886 im „Palazzo Rosso“ in der Sankt Galler Altstadt untergebrachte Textilmuseum. Es informiert über die facettenreiche Geschichte, die einst mit der Leinenproduktion ihren Anfang nahm, denn diese war einträglicher als die Landwirtschaft.

Das Textilmuseum beherbergt eine bedeutende Sammlung historischer Stickereien, handgearbeitete Spitzen, historische Gewebe und Kostüme aus mehreren Jahrhunderten. In einer Führung lernen wir einen kleinen Teil der Sammlung kennen. Ergänzt wird diese durch einen Einblick in den prächtigen Saal der Textilbibliothek. In den Vitrinen und Schränken werden Hunderte von Musterbüchern, Modezeichnungen und -fotografien aufbewahrt, die dem Thema Textil gewidmet sind. Einige Beispiele werden uns im Rahmen der Führung vorgelegt.



Das obige Gemälde von Emil Rittmeyer (1854) erinnert an die Zeit, in der Textilien aus St. Gallen auf der ganzen Welt gehandelt wurden. Links an der Säule stehen die Designer der Stickmuster, daneben Fabrikkamine und eine Lokomotive. Der Telegraphenbauer in der Mitte weist auf die älteste Schweizer Telegraphenleitung von St. Gallen nach Zürich hin (1852). Auf der rechten Seite präsentiert der Exporteur den Vertretern aller Erdteile die Stickerei aus St. Gallen und den Appenzeller Land.

Für den Nachmittag bieten wir einen zwei Programmpunkte zur Wahl an.  Für diejenigen, die den Klosterplan St. Gallen und die Stiftsbibliothek noch nicht kennen oder diese gerne ein zweites Mal sehen würden, bieten wir dort eine Führung an.   Der Klosterplan St. Gallen ist vermutlich die älteste und bedeutendste  Architekturzeichnung in der Geschichte der Kunst aus dem frühen 9. Jahrhundert. Diesem architekturgeschichtlichen Highlight ist im heutigen Kloster eine Dokumentation gewidmet, die diesen Plan erläutert und – wenn auch immer nur für wenige Sekunden - im Original sichtbar werden lässt.



Das heutige Kloster ist wesentlich jünger und entstand zwischen dem hohen Mittelalter und dem Barock. Es ist seit 1983 als UNESCO-Weltkulturerbe klassifiziert, denn das Kloster und vor allem seine Bibliothek waren ein Brennpunkt der abendländischen Wissenschaft, ein Ort der Kultur und eine Stätte von großer Ausstrahlung. Viele in St. Gallen entstandene Handschriften und Urkunden überdauerten die Aufhebung des Klosters im Jahr 1805. Der weltberühmte Barocksaal und der große Bestand an original erhaltenem Schrifttum machen St. Gallen zu einem Sonderfall der kulturellen Überlieferung.

Wer die Bibliothek und den Klosterplan schon kennt, kann sich mit auf eine Erkundungstour durch die St. Gallener Altstadt begeben, die bekannt ist für ihre zahlreichen Erker, genau genommen sollen es 111 sein.  Sie dienten seit dem Mittelalter der Vergrößerung des Wohnraums und der besseren Beleuchtung in oberen Etagen, sind aber auch eine "Visitenkarte" der ehemaligen Besitzer, die den Wohlstand und den Reichtum der Bürger nach außen tragen.

Eine Hochzeit erlebte der Erkerbau  mit der aufkommenden Baumwollindustrie und der anschließenden Blüte der St. Gallener Spitze, die die Stadt zu einer der reichsten Europas machte. Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges endet diese Phase des Prunks ganz abrupt.  Das Antlitz der St. Galler Altstadt ist seither nur punktuell verändert worden, so dass viele Erker und Hausfassaden bis heute  diese vergangene Blütezeit illustrieren.

Unser Programm in St. Gallen endet gegen 15.30 Uhr, so dass wir zu einem frühen Abendessen ins Hotel nach Dornbirn zurückkehren können.  Um 19.30 Uhr erhalten wir eine Einführung in die Oper "Der Freischütz" , die Aufführung auf der Seebühne beginnt um 21 Uhr. 


Samstag, 10. August 2024: Herzogtum Liechtenstein

Vaduz ist die junge Hauptstadt eines kleinen Landes, trotzdem gibt es hier einiges zu entdecken. In einer  Stadtführung  unter dem Thema  City-Tour mit Schlossblick liegt ein besonderer Fokus auf der Kunst im öffentlichen Raum und der Architektur.  Das Zentrum von Vaduz besitzt eine erstaunliche Dichte an herausragenden Skulpturen von internationalen Künstlern und Gebäude von namhaften Architekten.  Eines der Prunkstücke ist sicherlich die Ruhende Frau von Ferdinand Botero. Zu den architektonischen Highlights gehört das Salman Haus ebenso wie der "schwarze Würfel", der das Kunstmuseum Liechtenstein beherbergt, das Landtagsgebäude und das von Hans Hollein gestaltete Gebäude der Centrums-Bank.

In Vaduz begegnen sich alte und junge Kunst auf dichtem Raum. Mit seiner fast 900-jährigen Tradition ist das Haus Liechtenstein eine der ältesten Adelsfamilien der Welt. Ihre in vier Jahrhunderten aufgebaute Kunstsammlung mit Hauptwerken der europäischen Kunst gehört zu den bedeutendsten der Welt. Das meiste davon ist im Stadt- und Gartenpalais Liechtenstein in Wien zu sehen, doch ein Teil wird auch in Vaduz ausgestellt.

Das im Alpenraum einzigartige Museum Liechtensteinische SchatzKammer zeigt Objekte, die eng mit Liechtenstein verbunden und nirgendwo sonst in dieser Form und Zusammenstellung zu finden sind. Unter dem Titel Vom Fürstentum über die Welt ins Weltall zeigt das Museum eine repräsentative Auswahl von Kostbarkeiten der fürstlichen Sammlungen wie Kunstwerke aus wertvollen Materialien, historische Waffen, repräsentative Geschenke von Königen und Kaisern wie Friedrich II. dem Großen und Joseph II.

Anschließend bleibt Freizeit in Vaduz zum Beispiel zum Besuch des Kunstmuseums Liechtenstein mit einer kleinen Sammlung zu klassischer  Moderne, der Hilti-Collection oder zum Bummeln.


Sonntag, 11.8.24: Museum Winterthur und Kloster Allerheiligen

Die Sammlung des Kunst Museum Winterthur spannt den Bogen von der Kunst des 17. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Das Haus verbindet mehrere Sammlungen: die bedeutenden historischen Kollektionen des 1848 gegründeten Kunstvereins, die Stiftung Oskar Reinhart mit ihrem Schwerpunkt auf der Deutschen Romantik sowie die Spezialsammlungen Jakob Briner und Emil S. Kern, die neben Werken des Goldenen Zeitalters der niederländischen Malerei auch eine umfassende Miniaturenkollektion beherbergen. Damit wird die Kunstgeschichte beinahe lückenlos vom Barock bis in die Gegenwart erlebbar: von Rembrandt bis Caspar David Friedrich, von Albert Anker und Ferdinand Hodler bis zu den Impressionisten und von Pablo Picasso bis zu Gerhard Richter.

Von Winterthur geht es weiter zum Kloster Allerheiligen in Schaffhausen, mit den dessen Bau im 11. Jahrhundert begonnen wurde. Papst Leo IX. aus dem elsässischen Eguisheim war der Onkel des Stifters und weihte hier 1049 einen ersten Altar; 1064 konnte die Klosterkirche geweiht werden. Ein geplanter Ausbau der Kirche zu einem fünfschiffigen Münster unterblieb dann aber und man begnügte sich mit der bis heute erhaltenen bescheideneren, dreischiffigen Basilika, die kurz nach 1100 erneut geweiht wurde.

Das Langhaus ruht auf 12 mächtigen monolithischen Säulen aus grauem Rorschacher Sandstein. An Querhaus und Vierung schließt sich ein dreischiffiger Altarraum mit rechteckigen Chorabschlüssen an. Im südlichen Nebenchor hat man Malereien des 15. Jahrhunderts freigelegt, einen sogenannten Credo-Fries, auf dem die Hauptglaubenssätze des Credo in Medaillons dargestellt sind.


Die ehemalige Klosterkirche ist heute evangelisch-reformierte Pfarrkirche, die Gebäude der Klausur beherbergen ein Museum mit reichen Sammlungen.


Wir konzentrieren uns auf die Abteilung Kunst. Die Präsentation zeigt Höhepunkte aus dem reichen Schatz des Museums. Den Auftakt bilden Schilderungen aus dem Leben Mariens sowie Bildnisse aus der Renaissance, darunter Gemälde von Tobias Stimmer, Barthel Beham und Lucas Cranach.

Das 18. Jahrhundert wird mit plastischen Arbeiten des in Schaffhausener geborenen Alexander Trippel eindrücklich illustriert. Für die internationale Moderne in der Schweiz um und nach 1900 stehen Cuno Amiet, Ferdinand Hodler und Félix Vallotton. Die Gruppe der Landschaften von Otto Dix aus der Zeit der „Inneren Emigration“ von 1933 bis 1945 bilden einen weiteren Schwerpunkt der Klassischen Moderne in der Kunstsammlung.


Donnerstag, 8. -Sonntag, 11. August 2024

Leitung: Dr. Elisabeth Spitzbart

719 € für 3 Ü/HP im Hotel Krone**** Dornbirn, Busfahrt, alle Eintritte und Führungen, Reiseleitung, Insolvenz-Sicherungsschein, EZ-Zuschlag: 90 €

Karte für Freischütz (fakultativ): 83 € für einen Platz in Kategorie 5


Share by: