Hilma af Klint und Wassiliy Kandinsky


Vor einigen Jahren wurde die Kunstwelt von einer Neuigkeit überrascht: Die bislang völlig unbekannte schwedische Malerin Hilma af Klint soll bereits fünf Jahre vor Wassiliy Kandinsky erste abstrakte Bilder gemalt haben. Während der Maler seit Jahrzehnten als anerkannter Künstler der klassischen Moderne gilt,  war die Malerin bis vor wenigen Jahren eine völlig Unbekannte, die ihre Werke zu Lebzeiten nicht gezeigt und testamentarisch verfügt hat, dass diese erst 20 Jahre nach Ihrem Tod der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollen. Die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen stellt nun die Werke der beiden Maler  in einer groß angelegten Ausstellung einander gegenüber. Wie immer möchten wir diese Ausstellung mit weiteren Highlights kombinieren.

Donnerstag. 11. Juli 2024 - Anfahrt über Köln

Das Jahr 1874 war ein äußerst einflussreiches für die Entwicklung der Kunstgeschichte: Vom 15. April bis 15. Mai dieses Jahres fand die erste Ausstellung der später weltberühmten Impressionisten wie Degas, Morisot, Monet, Renoir und Sisley statt. Nach dem diese Maler von der offiziellen Salon-Ausstellung der Pariser Akademie ausgeschlossen wurden, organisierten sie kurzerhand eine eigene, von der offiziellen Jury unabhängige Ausstellung, die Geschichte geschrieben hat.


150 Jahre später nimmt das Wallraf-Richartz Museum das Jubiläum zum Anlass für die große Ausstellung Paris 1874:  Revolution in der Kunst - Vom Salon zum Impressionismus". Darin zeichnet das Kölner Museum den spannenden Weg der französischen Malerei nach und präsentiert ein faszinierendes Panorama an Künstlern, Stilrichtungen, Gattungen und Motiven.

Nur wenige Fußminuten sind es vom Walraff-Richartz-Museum zu einem weiteren spannenden Ausstellungshaus. St. Kolumba war eine der größten und ältesten Pfarrkirchen Kölns, die im Zweiten Weltkrieg fast völlig zerstört wurde. 1947 wurde in den Ruinen die Marienkapelle Madonna in den Trümmern errichtet. Der Schweizer Architekt Peter Zumthor hat Ruine und Kapelle 2007 in den Neubau des Erzbischöflichen Diözesanmuseums integriert. Neben einer spannenden Architektur, die alt und neu miteinander verknüpft, arbeitet das Museum mit einer ebenso innovativen Ausstellungspraxis. Man unterscheidet nicht Sammlungspräsentation und Wechselaus-stellungen. Unter dem Stichwort Das lebende Museum wird die Sammlung mehrmals jährlich neu gehängt in sich verändernden Kontexten. Die stetige Gegenüberstellung von alter und zeitgenössischer Kunst schafft einen Dialog zwischen der Vergangenheit der Sammlung und der Gegenwart des Betrachters.  Anschließend Weiterfahrt nach Düsseldorf



Freitag, 12. Juli 2024 - K20 und Kunstpalast Düsseldorf

Die Ausstellung Hilma af Klint (1862-1944) und Wassily Kandinsky (1866-1944) ist eine Premiere. Obwohl die beiden Künstler seit einigen Jahren häufig in einem Atemzug genannt werden, trafen ihre Werke bisher nur vereinzelt im Rahmen großer Gruppenausstellungen aufeinander. Im K20 der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen werden sie nun zum ersten Mal innerhalb einer Schau in größerem Rahmen dialogisch gegenübergestellt. Ausgangspunkt ist die Abstraktion, zu deren Entwicklung in der westlichen Malerei beide entscheidende Beiträge geleistet haben. Die Gegenüberstellung bietet die Möglichkeit, die Werke wechselseitig zu erhellen. Das Düsseldorfer Museum besitzt in seinem Bestand vier Werke von Wassily Kandinsky aus seinen wichtigsten Schaffensphasen zwischen 1911 und 1939. Kandinsky und af Klint begegnen sich damit in einer der weltweit herausragenden Sammlungen für Abstraktion.


Schon seit einigen Jahren geht Susanne Gaensheimer, Direktorin des Museums, neue Wege in der Sammlungspräsentation, in dem sie Werke der klassischen Moderne gezielt mit Arbeiten bedeutender Künstlerinnen der Moderne mischt, die teilweise aus anderen Ländern oder Kulturkreisen stammen, um den kanonischen Blick auf die Kunst aufzubrechen und zu erweitern. Mit dieser Ausstellung ist es nun erstmals möglich, einen arrivierten Maler der klassischen Moderne und eine bisher unbekannte Künstlerin, die ihren Platz im kunstgeschichtlichen Kanon noch nicht wirklich gefunden hat, vergleichend zu erforschen.

Museum Kunstpalast Düsseldorf

In den vergangenen drei Jahren wurde der Sammlungsflügel des Kunstpalastes grunderneuert. Nach umfangreichen Modernisierungsarbeiten wurde das Museum am Rheinufer im November 2023 wieder eröffnet und präsentiert die Sammlung des Hauses in völlig neuem Licht. Von rund 130.000 Objekten, die der Kunstpalast bewahrt,  werden hier etwa 800 Werke aus elf Jahrhunderten gezeigt. Ob Miniatur oder Monumentalwerk, Alltagsgegenstand oder Schmuckstück, Plastik oder Porzellan, Zeichnung oder interaktive VR-Installation – die Werkauswahl vereint Exponate aus allen Gattungen. Wir werden uns in einer Führung einen ersten Überblick über die Vielfalt der Bestände verschaffen. Und Markus Brock war auch schon da. Sehen Sie die Ausgabe des Museumscheck im Video auf 3sat. Bitte kopieren Sie den Link in die Browserleiste.


https://www.ardmediathek.de/video/museums-check/mit-jan-weiler-im-kunstpalast-in-duesseldorf/3sat/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzE5NDkzNDc



Samstag. 13. Juli 2024 - Altstadt Düsseldorf

Auf nur einem Quadratkilometer erstreckt sich die Altstadt des "Dorfs an der Düssel", die viel mehr zu bieten  hat als nur Altbier und die längste Theke der Welt. Wir starten am Schlossturm. bescheidener Überrest einer Schlossanlage, die zuletzt von Kurfürst Jan Wellem (eigentlich Johann Wilhelm) und seiner Gemahlin Prinzessin Anna Maria Luisa de'Medici  bewohnt wurde. Leider wurde das Gebäude zusammen mit dem Galeriebau, einer der ersten Gemäldesammlungen in Deutschland, ein Raub der Flammen.  Immerhin aber ein Beleg dafür, dass Düsseldorf schon im 18. Jahrhundert eine bedeutende Kunststadt war. Von hier aus erkunden wir die Altstadt mit ihren Kirchen, Häuser und Museen. 

Little Tokyo

Die japanische Community in Düsseldorf ist die größte in Deutschland und die drittgrößte in Europa nach London und Paris. Mehr als 8.400 Japaner leben in der Landeshauptstadt und prägen das pulsierende Little Tokyo. Nirgendwo sonst in Europa spielt sich japanisches Leben so konzentriert in einem Viertel ab wie hier.  

Als Little Tokyo bezeichnet man ein Areal rund um das Deutsch-Japanische Center, das 1978 von der Takenaka Corporation  an der Immermannstraße erbaut wurde. Hier und an den angrenzenden Straßen finden sich mehrere Manga Stores, japanische Bäckereien und Ramen-Restaurants, Supermärkte und Einrichtungsgeschäfte. Auch japanische Kosmetikläden und Friseure sind zahlreich vertreten. In einer Führung lassen wir uns in die Besonderheiten dieses Viertels einführen und können vielleicht auch mit einigen Kostproben in die japanische Küche eintauchen. Unser Hotel liegt direkt an Little Tokyo, so dass Freunde asiatischer Küche hier ein reiches Angebot an Restaurants finden.

https://www.visitduesseldorf.de/erleben/sehenswertes/little-tokyo-duesseldorf

Sonntag, 14. Juli 2024 - Medienhafen

Der einstige Düsseldorfer Rheinhafen hat in den letzten Jahrzehnten einen großen Wandel erlebt: Wo früher Silos und Lagerhallen die Skyline des Hafengebiets prägten, stehen heute Gebäudekomplexe, die von national und international renommierten Architekten erbaut wurden.

Der heute sogenannte Medienhafen beherbergt zahlreiche Unternehmen vor allem aus Medien und Kommunikation, Mode und Architektur sowie Kunst und Kultur. Seinen besonderen Charme verdankt der Hafen der Mischung aus neu und alt: Die alten Kaimauern, Treppenanlagen und die Gleisanlagen der alten Ladestraße sind noch erhalten und stehen heute unter Denkmal-schutz. Daneben finden sich architektonische Highlights internationaler Stararchitekten wie Steven Holl, David Chipperfield oder Frank O. Gehry ebenso wie führende regionale Architekten. Ein Hingucker ist mit Sicherheit das Stadttor. Der imposante Stahl- und Glasbau ist Wegweiser und Bestandteil der modernen Skyline im Medienhafen. Die Gehry-Bauten sind seit 1999 ein Wahrzeichen von Düsseldorf und beeindrucken mit ihren kippenden Wänden und schiefen Türmen.


Donnerstag, 11. bis Sonntag, 14 Juli 2024

Treffpunkt: Karlsruhe Hbf, 6.45 Uhr

Leitung: Dr. Elisabeth Spitzbart

635 € für Busfahrt, Ü/Fr im Motel One Immermannstraße Düsseldorf,  alle Eintritte, Führungen, Reiseleitung, Insolven; EZ-Zuschlag 105 €


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