Carl Schuch und Frankreich
Städel Frankfurt
Im Städel Museum Frankfurt kann man in diesem Herbst einen zu Unrecht in Vergessenheit geratenen Maler wieder entdecken: Carl Schuch (1846–1903). Er gilt als der vielleicht bekannteste „Unbekannte“ der Malerei des 19. Jahrhunderts. Zu Lebzeiten war er der Öffentlichkeit kaum bekannt, nach seinem Tod erkannte die Kunstwelt die Qualität seines Werks, bevor es später wieder in Vergessenheit geriet.
Die Ausstellung wirft einen umfassenden Blick auf sein Werk sowie auf die zeitgenössische Malerei des Impressionismus und Realismus. Sie zeigt Carl Schuch als einen Künstler, der mit seinem europäischen Blick und seiner unbeirrbaren Haltung ein eigenständiges Kapitel der Kunstgeschichte geschrieben hat.

Schuch wurde im Wien der Kaiserzeit geboren, doch das ist für sein Selbstverständnis nur von geringer Bedeutung. Als rastloser Kosmopolit löste er sich bereits in jungen Jahren von nationalen Zuschreibungen und widmete sich kompromisslos der Malerei.
Da er aus einer vermögenden Familie stammte, war er nicht auf den Verkauf seiner Bilder angewiesen und stellte diese nie aus.
So konnte er zu einer Freiheit der Kunstauffassung gelangen, die ihn von Zeitgenossen unterschied und ihn im Alter zu einer Verabsolutierung des Malerischen führte, die sich der Abstraktion annäherte. Motivisch konzentrierte er seine Malerei fast ausschließlich auf Stillleben und Landschaft.
Im Fokus der Ausstellung stehen die Jahre von 1882 bis 1894 in Paris, wo er seine künstlerisch prägendste Schaffensphase erlebte. Um die Besonderheit und Einzigartigkeit dieses Malers zu unterstreichen, bringt das Städel Museum 70 Gemälde Schuchs in einen Dialog mit etwa 50 bedeutenden Werken französischer Künstler wie Paul Cézanne, Camille Corot, Gustave Courbet, Édouard Manet und Claude Monet.
Schuchs Malerei entfaltet eine stille, aber eindrucksvolle Kraft. Seine Arbeit zeichnet sich durch eine feine Farbnuancierung, eine außergewöhnliche Sensibilität für Licht und Atmosphäre sowie einer intensiven Suche nach künstlerischer Wahrhaftigkeit aus und entwickelte eine unverwechselbare Bildsprache.

Museum Judengasse Frankfurt
Die Frankfurter Judengasse war von 1462 bis 1796 das jüdische Ghetto in Frankfurt am Main. Es war das erste und eines der letzten seiner Art in Deutschland vor der Epoche der Emanzipation im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts. 1460 beschloss der Frankfurter Stadtrat, die jüdische Bevölkerung in einem eigenen Bezirk anzusiedeln. Zunächst lebten nur wenige Familien in der schmalen Gasse entlang der alten Stadtmauer, im 17. Jahrhundert aber waren es bereits an die 3.000 Menschen. Trotz des begrenzten Raums entwickelte sich die Frankfurter Judengasse zu einem der bedeutendsten Zentren jüdischen Lebens in Europa.

Nach der Aufhebung des Ghettozwangs wurden ab Mitte des 19. Jahrhunderts fast alle Häuser abgerissen. Die an ihrer Stelle angelegte Börnestraße blieb ein Zentrum jüdischen Lebens in Frankfurt.
Nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs ist die Straße im heutigen Straßenbild Frankfurts kaum noch erkennbar. Beim Bau eines Verwaltungsgebäudes wurden 1987 Reste der alten Judengasse entdeckt, Teile davon als Museum Judengasse in den Neubau integriert. Die Fundamente von fünf Häusern der Judengasse bilden das Herz des Museums. Im Modell erwachen diese Häuser wieder zum Leben.

Mittwoch, 12. November 2025
Treffpunkt: Karlsruhe Hbf
Leitung: Dr. Elisabeth Spitzbart
Den Preis werden wir festlegen, sobald wir absehen, ob wir die Fahrt eher in einer Kleingruppe mit dem Zug oder in einem Reisebus durchführen können.