Braunschweig, Wolfenbüttel, Goslar, Wolfsburg und Quedlingburg

Dienstag, 24.03. bis Sonntag, 29.03.2026


Diese Reise umfasst ein weites Spektrum an Architektur und Kunst: Zwischen ottonischer Baukunst in Gernrode und Zahah Hadid in Wolfsburg, romanischer Skulptur in Braunschweig und Kunst der Gegenwart in Wolfsburg und Goslar. Dazwischen erwarten uns malerische Fachwerkstädte in Goslar und Quedlinburg, das Lyonel-Feiniger-Museum in Quedlinburg und schließlich eine bedeutende Gemäldesammlung im Herzog Anton Ulrich Museum.. Von unserem Standort, dem Hotel Deutsches Haus im Herzen von Braunschweig, aus entdecken wir die Region zwischen Wolfsburg und Harz. 


Dienstag, 24.03.2026

Anreise und erster Stadtrundgang Braunschweig

Braunschweig wird als gern „die Löwenstadt“ bezeichnet, denn der Beginn ihrer über 1000tausendjährigen Geschichte wurde geprägt durch Herzog Heinrich den Löwen, der die Stadt im 12. Jahrhundert zu seiner Residenz erkor.

Der Burgplatz mit dem Dom St. Blasii und der rekonstruierten Burg Dankwarderode (zur Zeit wegen Renovierung geschlossen) zeugen von der mittelalterlichen Bedeutung der Stadt. Der Braunschweiger Löwe, ein überlebensgroßes Bronzedenkmal, das Herzog Heinrich als Symbol seiner Macht errichten ließ, steht (als Kopie) auf dem Burgplatz (Original heute im Dom) und ist heute das bekannteste Wahrzeichen der Stadt.

In einem ersten Stadtspaziergang gewinnen wir einen allgemeinen Überblick über die Geschichte und Sehenswürdigkeiten Braunschweigs. Er führt uns zum Burgplatz,dem Kohlmarkt als einem der ältesten Plätze der Stadt und den Altstadtmarkt mit der Martinikirche, dem Altstadtrathaus, dem Gewandhaus und dem Marienbrunnen als bürgerlichem Zentrum. 


Mittwoch, 25.03.2026

Braunschweig

Wir beginnen den Tag mit einer Führung zum Braunschweiger Dom. Zurückgekehrt von einer Pilgerreise ins Heilige Land stiftete Heinrich der Löwen 1173 Dom als Grablege für sich und seine zweite Frau Mathilde von England. Als er 1195 starb, wurde er neben seiner Frau im noch unfertigen Dom beigesetzt. Ihr gemeinsames Grabmal wurde um 1230 gestiftet. Im Laufe der Gotik wurden verschiedene Veränderungen am romanischen Bau vorgenommen. Zu den Ausstattungsstücken des Doms von überregionaler Bedeutung gehört u.a. das Imervard-Kreuz; es gilt als eine der bedeutendsten romanischen Skulpturen auf deutschem Boden.

Nach der Domführung widmen wir uns einem besonders malerischen Viertel der Stadt:

dem Magniviertel. Die zahlreichen gut erhaltenen Häuser um die wiederaufgebaute Magnikirche und den Magnikirchplatz, die historischen Fachwerkbauten und die reizvollen kleinen Straßenzüge machen einen Bummel durch das historische Viertel zu einem Genuss. Und mitten drin als Kontrastprogramm: das „Happy Rizzi House“, gestaltet von dem amerikanischen Pop-Art Künstler James Rizzi.

Schloss Richmond verkörpert ein Stückchen England in der Löwenstadt: Herzogin Augusta, die Frau des Herzogs Karl Wilhelm Ferdinand und Schwester des englischen Königs Georg III., ließ sich eine spätbarocke Erinnerung an ihre Heimat bauen. Wir werfen in unserer Führung einen Blick in die prächtigen Räumlichkeiten und genießen den eindrucksvollen Landschaftsgarten nach englischem Vorbild.

Wir beenden den Tag in Kloster Riddagshausen. Inmitten eines Naturschutzgebietes gelegen, wurde es 1145 von Zisterziensermönchen gegründet. Klosterkirche, Klostermauer, Siechenkapelle, Frauen- oder Fremdenkapelle und Torhaus sind noch aus der ursprünglichen Zeit erhalten.


Donnerstag, 26.03.2026

Wolfsburg

Heute erleben wir ein Kontrastprogramm zu dem eher historisch geprägten Braunschweig. Der Name von Wolfsburg ist eng mit der Volkswagen-Konzern verbunden, denn die Stadt wurde am 1.Juli 1938 für die Arbeiter der VW-Werks gegründet und gilt als eine der bedeutendsten Stadtgründungen des 20. Jahrhunderts. Ihren heutigen Namen erhielt sie 1945 in Anlehnung in die historische Wolfsburg, ein Baudenkmal der norddeutschen Renaissance. 

Auch in Zeiten einer schwächelnden Auto-Industrie zählt Wolfsburg zu den innovativsten Städten, was sich etwa in dem futuristisch wirkenden phaeno science center der  Pritzker-Preisträgerin Zaha Hadid niederschlägt. Das von ihr entworfene Gebäude ist eine begehbare Skulptur, die mit ihrer futuristischen Gestaltung beeindruckt: Offene Räume, geschwungene Rampen und spielerische Lichteffekte schaffen eine einladende Atmosphäre zum Entdecken und Experimentieren. Laut "The Guardian" zählt phaeno zu den zwölf bedeutendsten modernen Bauwerken der Welt. Vor ihr haben bereits Architekten wie Hans Scharoun oder Alvar Aalto das Bild der Nachkriegsmoderne in Wolfsburg geprägt.

Im Anschluss an eine Architekturführung entdecken wir die Autostadt Wolfsburg. Im Anschluss an eine kurze Stadtführung tauchen wir ein die Produktionswelt von VW.

Der letzte Programmpunkt des Tages ist das Kunstmuseum Wolfsburg: Hier werden Werke der jüngeren Vergangenheit gesammelt. Minimal Art, Concept Art und Arte Povera markieren den zeitlichen Beginn der mittlerweile mehr als 900 Werke umfassenden Sammlung. Als Beginn der Sammlungstätigkeit wurde das Jahr 1968 gewählt, das weltweit für gravierende gesellschaftliche und künstlerische Umbrüche steht. Die Präsentation der Sammlung erfolgt zumeist unter thematischen Gesichtspunkten innerhalb unserer großen Sonderausstellungen. 


Freitag, 27.03.2026 -Goslar

Die 100jährige Kaiserstadt Goslar ist mit ihrer gut erhaltenen Altstadt mit über 1500 Fachwerkhäusern, der geschichtsträchtigen Kaiserpfalz und dem Bergwerk Rammlesberg seit 1992 UNESCO Weltkulturerbe. Der Reichtum der Stadt gründete auf dem Silberbergbau, die für den salischen Kaiser Heinrich II. ausschlaggebend war, die Pfalz von Werla an den Harzrand nach Goslar zu verlegen, wo für etwa 150 Jahre deutsche und europäische Geschichte geschrieben wurde. Auch das historische Rathaus ist bis heute sichtbares Denkmal der wirtschaftlichen Bedeutung der Stadt, die im Mittelalter eine bedeutende Handels- und Reichsstadt war.

  • Rathaus Goslar

    Rathaus Goslar, 

    Quelle: A.Savin - Eigenes Werk, FAL, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=123865624  

    Button
  • Kaiserpfalz Goslar

    Kaiserpfalz Goslar, 

    Quelle: Dietmar Rabich, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=35096668  

    Button
  • Kaisersaal in der Kaiserpfalz, Goslar

    Kaisersaal der Kaiserpfalz

    Quelle: Benjamin Smith - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=126102189  

    Button

Die Kaiserpfalz stammt aus einer Zeit, dem 11. Jahrhundert, als Goslar - neben Speyer - der Nabel des Heiligen Römischen Reiches war. Der König und spätere Kaiser Heinrich III., als Reisekaiser zwischen seinen verschiedenen Pfalzen pendelnd, ließ sich am Nordwestrand des Harzes einen Wohnsitz errichten, der so groß war wie kein zweiter. Von außen lässt sich noch erahnen, welche Macht dieser Prachtbau im Mittelalter ausgestrahlt haben muss. Der große innere Saal dieses einzigartigen Denkmals weltlicher Baukunst verdankt sein heutiges Aussehen Kaiser Wilhelm I., der den Innenraum im 19. Jahrhundert mit Wandgemälden ausstatten ließ, in denen die Kaiserkrönung Heinrichs II. oder Barbarossas Sieg beim dritten Kreuzzug in eine Linie zum damaligen Kaiserhaus gesetzt werden.

Den Bau des Goslarer Rathauses begann man Mitte des 15. Jahrhunderts mit dem Ostflügel, dessen Arkaden sich zum Marktplatz öffnen. In den folgenden Jahrhunderten wurde es sukzessive vergrößert. Ein einzigartiges Kleinod spätgotischer Raumkunst ist der Huldigungssaal, der zwischen 1505 und 1520 als Ratssitzungssaal eingerichtet.wurde. Wände, Decken und Fensternischen sind flächendeckend ausgemalt.Nach dem Rundgang durch die Geschichte wenden wir uns erneut der Gegenwartskunst zu. Seit 50 Jahren wird jährlich jder Goslaer Kaiserring verliehen an eine international herausragende Persönlichkeit der bildenden Kunst. Er gilt heute als einer der bedeutendsten Kunstpreise weltweit. Im Mönchehaus Museum, das in einem malerischen Ackerbürgerhaus des 16. Jahrhunderts untergebracht ist, werden die Werke der Preisträger und Preisträgerinnen präsentiert: Die Namensliste liest sich als Stelldichein der großen Namen, von Joseph Beuys über Cindy Sherman bis zu Olafur Eliasson und Anselm Kiefer.


Samstag, 28.03.2026 - Gernode und Quedlinburg

Wir besuchen die am Stadtrand von Quedlinburg gelegene ehemalige Stiftskirche Gernrode, mit deren Bau 961 begonnen wurde. Sie ist eine der ältesten und wertvollsten ottonischen Kirchen in Deutschland, die sich nach Restaurierung im 19. Jahrhundert heute wieder im Zustand des 10. Jahrhunderts befindet mit Ausnahme der 1130 angebauten westlichen Apsis.

Zu den wertvollen Ausstattungsstücken zählt ein heiliges Grab, das im südlichen Seitenschiff noch vor dem ersten Kreuzzug entstand; es ist die älteste nördlich der Alpen erhaltene Nachbildung des Grabes Christi in Jerusalem.

Der historische Kern die Stadt Wernigerode ist geprägt von zahlreichen, oft restaurierten Fachwerkhäusern und verwinkelten Gassen. Das Zentrum der Altstadt bildet der Marktplatz mit dem historischen Rathaus, einen mittelalterlichen Fachwerkbau. Wir durchstreifen die engen Gassen des mittelalterlichen Quedlinburg, es geht gleichermaßen um große Geschichte und um die Liebe zum Detail. 

  • Bildtitel

    Westfront der Stiftskirche St. Cyriakus

    Quelle: Photo by PtrQs, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=90010137

    Button
  • Bildtitel

    Salvator-Mundi-Malerei im Ostchor

    Quelle: Barnos - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=158151922 

    Button

Der amerikanische Maler und Grafiker Lyonel Feininger galt unter den Nazis als entartet. Daher kehrte er 1936 von einem Aufenthalt in New York nicht mehr nach Deutschland zurück, wo er fast sein ganzes bisheriges Leben verbracht hatte. Er ließ er einen großen Bestand an Graphiken zurück. Der Quedlinburger Hermann Klumpp, ein ehemaliger Schüler des Bauhauses, nahm sich des Konvolutes an und bewahrte es vor der Vernichtung. Nach dem Ende des Zweites Weltkriegs verblieb diese Sammlung an Grafiken, Radierungen, Lithografien und Holzschnitten für den Künstler unerreichbar in der DDR.  Diese Sammlung bildet den Grundstock der Lyonel-Feininger-Galerie, die noch zu Zeiten der DDR 1986 eingerichtet und 2023 in Feininger-Museum umbenannt wurde.Es umfasst eine der umfangreichsten geschlossenen Bestände von Grafiken, Radierungen, Lithografien und Holzschnitten des Künstlers weltweit und dokumentiert seine Schaffensperioden in Deutschland von den 1890er Jahren bis 1937. Werke von Lovis Corinth, Wassily Kandinsky, Paul Klee und Emil Nolde ergänzen die Sammlung. 2019 erhielt das Museum zudem mit der Sammlung Armin Rühl eine Erweiterung um bedeutende Karikaturen und Comiczeichnungen aus dem Frühwerk des Künstlers.

Sonntag, 29.03.2026 - Anton-Ulrich Museum und Rückreise

 Das Herzog Anton Ulrich-Museum wurde bereits 1754 eröffnet. In seiner über 250-jährigen Geschichte entwickelte es sich zu einem der größten und bedeutendsten Kunstmuseen Deutschlands. Benannt ist es nach seinem Gründer, Anton Ulrich, Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel (1633–1714). Es zeigt etwa 4.000 Kunstwerke aus 3.000 Jahren Kunstgeschichte.

Wir konzentrieren uns auf die Gemäldegalerie, die einen Querschnitt durch die europäische Kunstgeschichte zeigt mit Arbeiten von Rubens, Rembrandt, Vermeer, Cranach, Holbein, Giorgione, Palma Vecchio, Rosso Fiorentino, Permoser, Kern und viele mehr ...


Dienstag, 24.03. bis Sonntag, 29.03.2026

Treffpunkt: Karlsruhe Hbf, 7.30 Uhr

Reiseleitung: Dr. Elisabeth Spitzbart

XXX Busfahrt, 5 U/F + HP am ersten Abend im Hotel Deutsches Haus in Braunschweig, alle Eintritte, Führungen, Reiseleitung