Yayoi Kusama und
Geister
Fondation Beyeler in Riehen und Kunstmuseum Basel
Die 1929 in Matsumoto / Japan geborene Yayoi Kusama verwandelt seit Jahrzehnten ihre psychischen Obsessionen und Halluzinationen in Kunst. Dafür nutzt sie vielfältigste Medien: ganz traditionell Pinsel und Leinwand, daneben bestimmen Collage, Zeichnung, Raumgestaltungen, Performances und Happenings ihre Arbeit. Auflösung, Entgrenzung, Unendlichkeit sind die Themen ihrer Kunst. Sie verarbeitet Zwänge und Traumata, indem sie wiederkehrende Muster wie Punkte und Netze verwendet.
1957 zog sie von Japan nach New York. In den ersten Arbeiten, den „Infinity Nets“ (Netze der Unendlichkeit) bedeckt sie die Leinwand so lange mit geschwungenen Pinselstrichen, bis die Farbe sich am Ende in erhabenen Punkten aufwölbt und sie die für sie charakteristischen Polka Dots als Fortsetzung der Infinitynets entwickelt.
Eine weitere Auseinandersetzung mit dem Thema Unendlichkeit sind Spiegelkabinette, in denen die Besucher immer wieder auf sich selbst zurückgeworfen werden. Es entsteht das Gefühl, dass die Welt überwachsen ist und sich um den Betrachter schließt. 1977 kehrte sie aus den USA nach Japan zurück und lebt seitdem freiwillig in einer psychiatrischen Klinik in Tokio; bis heute arbeitet die inzwischen 96jährige in ihrem gegenüber der Klinik liegenden Studio.

Geister - dem Übernatürlichen auf der Spur
Das Kunstmuseum Basel stellt in seiner aktuellen Ausstellung der Kunst von Kusama eine andere Begegnung mit dem Nichtrationalen entgegen: Geister - Dem Übernatürlichen auf der Spur heißt die aktuelle Schau.
Geister gibt es nicht – oder doch? Millionen Menschen auf der ganzen Welt glauben an Geister. Sie sind allgegenwärtig: im Märchen, im Comic, im Kino, der Literatur und Mythen. Und auch in der Kunst sind sie zu finden. Als nichtmaterielle, übernatürliche Wesen leben sie zwischen den Welten, sind nicht sichtbar und haben doch immer wieder den Weg in die Kunst gefunden. Immerhin 160 Werke aus den letzten 250 Jahren haben die Kuratoren im Kunstmuseum Basel zusammen getragen, um dem Übernatürlichen auf der Spur zu kommen.