Kunstreise Bayreuth
Mittwoch, 08.04. bis Sonntag, 12.04.2026
Mittwoch, 08.04.2026
Anfahrt nach Bayreuth über Ansbach
Die Residenz in Ansbach zählt zu den bedeutendsten Schlössern des Spätbarock in Mitteleuropa. Aus einer spätmittelalterlichen Anlage entstanden, erhielt sie ihre jetzige Gestalt im 18. Jahrhundert und hat – wie kaum ein zweiter Schlossbau in Deutschland - ihren ursprünglichen Zustand weitgehend bewahrt.
Am Nachmittag folgen wir den Spuren von Kasper Hauser. Nach der Erbprinzentheorie war Hauser der 1812 geborene Erbprinz von Baden, den man in der Wiege mit einem sterbenden Kind vertauscht habe. Er starb am 17. Dezember 1833 in Ansbach an den Folgen einer Stichverletzung, die ihm wenige Tage zuvor im hiesigen Hofgarten von einem Unbekannten zugefügt worden war. Wer war dieser Unbekannte? War es ein politisches Attentat? Oder war alles doch ganz anders? Leben und Tod Hausers sind bis heute ein Mysterium geblieben.
Donnerstag, 09.04.2026
Erstes Highlight des Tages ist der Besuch des Markgräflichen Opernhauses. Mit diesem Gebäude suchte die Markgräfin ihren Bruder, den preußischen König Friedrich II. ebenso zu beeindrucken wie das Kaiserhaus in Wien. Es wurde nie zerstört und entfaltet nach seiner umfangreichen, im Sommer 2018 abgeschlossenen Renovierung eine unvergleichliche Pracht. Seit 2012 ist es als UNESCO Welterbe klassifiziert.
Im Markgräflichen Opernhaus werden keine Gruppenführungen angeboten, Fremdführungen sind nicht gestattet. Es kann das sog. Logenhaus (Zuschauerraum) vom Parkett aus besichtigt werden. Nachdem Sie im Parkett des Opernhauses Platz genommen haben, wird dort ein kurzer Einstimmungsfilm gezeigt Anschließend erfahren Sie bei einem Vortrag durch eine Mitarbeiterin des Hauses Wissenswertes zum Opernhaus und können sich zum Schluss kurz im Parkettbereich umsehen.
Am Nachmittag erkunden wir die Altstadt Bayreuths mit der Stadt- und Spitalkirche und laufen über die Maximilianstraße, die schon im Mittelalter das langgezogene Herz der Stadt Bayreuth bildete. Ein Abstecher zur Ordenskirche St. Georgen beschließt diesen Tag.
Freitag, 10.04.2026
Wir beginnen den Tag mit einer Führung durch das Festspielhaus auf dem grünen Hügel, das zwischen 1870-73 nach Ideen Richard Wagners erbaut wurde. Im Gegensatz zum Opernhaus, wo alles auf Pracht und Repräsentation ausgelegt ist, herrscht hier eine damals ungewohnte Radikalität in der Ausrichtung auf die Funktion. Der das Haus umgebende Festspielpark weckt durchaus ambivalente Gefühle. Drei monumentale Büsten von Wagner, Cosima Wagner und Franz Liszt säumen die Auffahrt, geschaffen nach dem Zweiten Weltkrieg von Arno Breker, einem Günstling von Adolf Hitler.
Wir setzten das Programm fort mit dem Besuch von Haus Wahnfried, das nach Zerstörung und Rekonstruktion 2015 wieder eröffnet wurde. Neben dem wieder hergestellten Wohnhaus entstand ein moderner Museumsbau, der Leben und Werk Wagners sowie die Geschichte der Festspiele zum Thema hat.
Neben der Markgräfin und Richard Wagner hat noch eine dritte Person breite Spuren in Bayreuth hinterlassen: der Dichter der Romantik Jean Paul. Im Jean Paul Museum können wir das Denken und komplexe Weltbild dieses Schriftstellers entdecken.
Abschließend können wir noch über den gleich bei unserem Hotel gelegenen Stadtfriedhof spazieren, auf dem zahlreiche Bayreuther Persönlichkeiten ihre letzte Ruhe gefunden haben: die Töchter Richard und Cosima Wagners, Franz Liszt oder Jean Paul.
Samstag, 11.04.2026
Noch einmal folgen wir heute dem Markgrafenpaar zu ihren phantasievollen Schloss- und Gartenprojekten in der Umgebung von Bayreuth. Der Felsengarten Sanspareil gehört zu den faszinierendsten Anlagen des 18. Jahrhunderts in der europäischen Gartenkunst. „C’est sans pareil!“ (Dies ist ohnegleichen!) soll eine Bayreuther Hofdame beim Anblick des Parks ausgerufen haben. Im Garten befinden sich bizarre Felsgruppen, eine Grottenanlage und das markante Felsentheater in Form einer künstlichen Ruine. Das gesamte Ensemble sollte die Kulisse zu Szenen aus dem Roman: Die seltsamen Begebenheiten des Telemach des Erzbischofs François Fénelon bilden.
Schloss Fantaisie wurde 1763 von Herzogin Elisabeth Friederike Sophie von Württemberg, der Tochter des Bayreuther Markgrafenpaares Friedrich und Wilhelmine, vollendet.
Der reizvolle Schlosspark ist geprägt von Elementen aus drei wichtigen Stilphasen: Rokoko, Empfindsamkeit und Historismus.
Ergänzend dazu wurde im Jahr 2000 im Schloss das erste deutsche Gartenkunstmuseum eröffnet. Seltene Exponate, Inszenierungen und Kurzfilme stellen die Geschichte der Gartenkunst lebendig dar.
Sehenswert ist auch die Nachbildung des berühmten Intarsienkabinetts der Gebrüder Spindler.
Sonntag, 12.04.2026
Ökologisch-botanischer Garten
Der ökologisch-botanische Garten Bayreuth bietet eine einzigartige botanische Reise um die ganze Welt in nur wenigen Stunden. Rund 12.000 Pflanzenarten können hier in naturnah gestalteten Lebensräumen erlebt werden.
Wenn es die Zeit zulässt und die Kirche nicht mit einem Sonntagsgottesdienst belegt ist, können wir auf dem Rückweg noch einen Blick werfen in die Michaelskirche in Lindenhardt. Sie ist weit über die oberfränkischen Grenzen hinaus von höchster Bedeutung wegen ihres spätgotischen Flügelaltars von 1503, der Matthias Grünewald zugeschrieben wird.
Mittwoch, 08.04. bis Sonntag, 12.04.2026
Treffpunkt: Karlsruhe Hauptbahnhof
Führungen: Dr. Frank Piontek, Reiseleitung: Dr. Elisabeth Spitzbart
Busfahrt, 4 Ü/Fr im H4 Hotel Residenzschloss Bayreuth, alle Eintritte, Führungen, Reiseleitung
Die Preisfindung steht noch aus.






