Fulda & Kassel
Dienstag, 19.05. bis Donnerstag, 21.05.2026
Dienstag, 19.05.2026 - Anreise über Fulda
Am Vormittag widmen wir uns der Michaelskirche und dem Dom, die direkt nebeneinander liegen.
Die Michaelskirche in Fulda wurde bereits in karolingischer Zeit in den Jahren von 820 bis 822 erbaut. Sie galt lange unumstritten als ältestes Beispiel eines Nachbaus der Grabeskirche in Jerusalem in Deutschland. Wenn dieser Bezug auch von der jüngeren Forschung in Frage gestellt wird, zählt die Kirche aufgrund ihres Alters und ihrer architektonischen Besonderheiten zu den bedeutendsten mittelalterlichen Sakralbauten Deutschlands. Zwar hat sich vom karolingischen Bau nur die Krypta erhalten, doch wurde bei Erneuerungen des 10. und 11. Jahrhunderts ursprünglich Konzeption beibehalten und kreuzförmig erweitert. Der in frühchristlicher Tradition stehende Zentralbau erhob sich wie noch heute als Rotunde über acht Säulen.
Auch der Dom von Fulda ist als Grabeskirche des heiligen Bonifatius (+ um 755) eine frühe Gründung, doch seine heutige Gestalt erhielt der Bau im Barock. Von 1704–1712 wurde er nach Plänen des Architekten Johann Dientzenhofer als dreischiffige Basilika errichte und wurde 1752 die Kathedrale des Bistums. Mit der bewussten Anlehnung seines inneren Systems an den Petersdom ist der Bau ein künstlerischer Beweis für Dientzenhofers Studienreise nach Rom.
Am Nachmittag widmen wir uns dem barocken Fulda. Das Stadtschloss, die ehemalige Residenz der Fuldaer Fürstäbte und Fürstbischöfe, wurde ebenfalls von Johann Dientzenhofer erbaut und ist der glanzvolle Mittelpunkt unter den profanen Bauwerken Fuldas.
Ein großer Teil des Schlosses dient heute als Sitz der Stadtverwaltung, doch einige historische Räume wurden rekonstruiert. Im Wohntrakt erhält man Einblicke in die fürstliche Wohnkultur der Zeit des Absolutismus. Das Herzstück des Rundganges bildet der Spiegelsaal des 18. Jahrhunderts. Glanzvolle Rahmungen und Spiegel, kostbare Tapeten und Gemälde entführen Interessierte in die Blütezeit absolutistischer Regentschaft. Auch Schlossgarten und Orangerie und prächtige Adelspläne begegnen uns auf diesem Rundgang.
Mittwoch, 20.05.2026 - Kassel – Rembrandt-Austellung und Herkules
Rembrandt 1632. Entstehung einer Marke – Schloss Wilhelmshöhe
Rembrandt van Rijn gehört zu den am besten erforschten Künstlern des 17. Jahrhunderts, dennoch liegen viele Aspekte seines Werks im Dunkeln. Dies gilt auch für die Zeit um 1632, die von stilistischen wie biografischen Umbrüchen geprägt ist: Rembrandt zog von Leiden nach Amsterdam und trat der Werkstatt von Hendrick van Uylenburgh bei, wo er eine bedeutende Anzahl von Einzel- und Gruppenporträts schuf und neue Käuferkreise erschloss. Der Künstler erkundete verschiedene Genres der Malerei und experimentierte mit unterschiedlichen Stilmitteln, was seine Suche nach geeigneten Ausdrucksformen verdeutlicht.
Die Kasseler Gemäldegalerie Alte Meister besitzt 19 Gemälde von Rembrandt, seiner Werkstatt und seiner Schule. Die Ausstellung wirft einen fokussierten Blick auf die Werke des Jahres 1632 und untersucht deren Entwicklung, Varianten und Kopien. Damit treten verschiedene Stilmerkmale, Werkstattprozesse und die Funktion einzelner Gemälde deutlicher hervor. Für die Erzählung der Ausstellung sind zwei „Selbstporträts“ von Rembrandt wichtig, da sie sich auf Rembrandts entscheidendes erstes Jahr in Amsterdam und die Etablierung seiner künstlerischen Identität und seines Rufs konzentrieren.

Herkules und beeindruckende Wasserspiele
Unübersehbar steht seit dem frühen 18. Jahrhundert die kolossale Skulptur des Herkules über der Stadt und längst ist sie zu ihrem Wahrzeichen geworden. Sie erhebt sich auf der Spitze einer Pyramide, die auf dem Oktogon, dem Riesenschloss steht. Seit 2013 steht der Herkules mit dem Bergpark Wilhelmshöhe als Beispiel absolutistischer Architektur ein UNESCO Weltkulturerbe.
Das Bauwerk ist zudem Ausgangspunkt der sommerlichen Wasserspiele im Bergpark, die sich in den Sommermonaten jeweils mittwochs und sonntags über Kaskaden in der Tiefe stürzen.
In einer Führung verfolgen wir den Lauf des Wassers bergab vom Herkules, das sich durch historische Leitungen im Parkensemble bewegt und an malerischen Stationen wie den Kaskaden, dem Steinhöfer Wasserfall, der Teufelsbrücke und dem Aquädukt zum Vorschein kommt. Am Finale kulminieren die Wasserspiele in einer Fontäne, die 50 Meter hoch in den Himmel steigt.
Wer sich die Herkules-Führung mit Wasserspielen anschließen möchte, sollte gut zu Fuß sein. Es sind ca. 500 Stufen, die ohne Handlauf abwärts führen. Trittsicherheit und festes Schuhwerk sollten Sie mitbringen. Wer sich den Abstieg nicht zutrauen möchte, kann mit dem Bus zum Herkules hinauffahren, die Ausicht genießen und sich dann vom Bus in die Nähe der hroßen Fointäne bringen lassen.
Donnerstag, 21.05.2026 - Marmorband, Dokumenta-Rundgang und Grimmwelten
2026 ist kein Dokumenta-Jahr, jedoch sind über 20 bedeutende Kunstwerke aus früheren Ausgaben der documenta im öffentlichen Raum stehen geblieben und prägen bis heute als sichtbare Spuren die documenta‐Geschichte der documenta‐Stadt Kassel. Dazu gehören unter anderem die berühmten „7000 Eichen“ von Josef Beuys, der „Erdkilometer“ von Walter de Maria oder das heimliche Wahrzeichen Kassels „Man walking to the Sky“ von Jonathan Borowski.
Wir konzentrieren uns auf die Objekte im Karlsaue – Park und besuchen dabei auch das Marmorbad. Dieses ist Deutschlands letzte bedeutende, repräsentative Badeanlage aus der Zeit des Spätbarock. Zwischen 1722 bis 1728 schuf der römische Bildhauer Pierre Etienne Monnotdie prachtvolle Innenarchitektur. Neben den Porträtbüsten des Landgrafen Karl von Hessen-Kassel und seiner Frau, der Landgräfin Marie Amalie von Kurland zeigen marmorne Skulpturen und Wandreliefs Darstellungen aus den Metamorphosen des Ovid.
Grimmwelten
Die Brüder Jacob und Wilhelm Grimm verfassten mit ihrer Sammlung der »Kinder- und Hausmärchen «nicht nur Märchen, mit dem von ihnen begonnen de Deutschen Wörterbuch gelten sie auch Mitbegründer der Germanistik. Das Museum Grimmwelten in Kassel stellt in seiner Dauerausstellung das Werk und die Leistung der Brüder in einer Weise vor, die gleichermaßen für ältere Kinder wie Erwachsene spannende Erkenntnisse beinhaltet. Spielerische wie informative Zugänge sowie sprach-, literatur- und kulturwissenschaftliche Perspektiven ermöglichen den Besuchern, sich mit dem facettenreichen Werk der Brüder Grimm auseinanderzusetzen.
Anschließend Rückfahrt nach Karlsruhe
Dienstag, 19.05. bis Donnerstag, 21.05.2026
Treffpunkt: Karlsruhe Hauptbahnhof
Reiseleitung: Dr. Elisabeth Spitzbart
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