Fulda & Kassel
Freitag, 08.05. bis Sonntag, 10.05.2026
Freitag, 8. Mai 2026 - Anreise über Fulda
Am Vormittag widmen wir uns der Michaelskirche und dem Dom in Fulda, die direkt nebeneinander liegen.
Die Michaelskirche wurde bereits in karolingischer Zeit in den Jahren von 820 bis 822 erbaut. Sie galt lange unumstritten als ältestes Beispiel eines Nachbaus der Grabeskirche in Jerusalem in Deutschland. Wenn dieser Bezug auch von der jüngeren Forschung in Frage gestellt wird, zählt die Kirche aufgrund ihres Alters und ihrer architektonischen Besonderheiten zu den bedeutendsten mittelalterlichen Sakralbauten Deutschlands. Zwar hat sich vom karolingischen Bau nur die Krypta erhalten, doch wurde bei Erneuerungen des 10. und 11. Jahrhunderts die ursprünglich Konzeption beibehalten und kreuzförmig erweitert. Der in frühchristlicher Tradition stehende Zentralbau erhob sich wie noch heute als Rotunde über acht Säulen.
Auch der Dom von Fulda ist als Grabeskirche des heiligen Bonifatius (+ um 755) eine frühe Gründung, doch seine heutige Gestalt erhielt der Bau im Barock. Von 1704–1712 wurde er nach Plänen des Architekten Johann Dientzenhofer als dreischiffige Basilika errichte und wurde 1752 die Kathedrale des Bistums. Mit der bewussten Anlehnung seines inneren Systems an den Petersdom in Rom ist der Bau ein künstlerischer Beweis für Dientzenhofers Studienreise nach Italien.
Am Nachmittag widmen wir uns dem barocken Fulda. Das Stadtschloss, die ehemalige Residenz der Fuldaer Fürstäbte und Fürstbischöfe, wurde ebenfalls von Johann Dientzenhofer erbaut und ist der glanzvolle Mittelpunkt unter den profanen Bauwerken Fuldas.
Ein großer Teil des Schlosses dient heute als Sitz der Stadtverwaltung, doch einige historische Räume wurden rekonstruiert. Im Wohntrakt erhält man Einblicke in die fürstliche Wohnkultur der Zeit des Absolutismus. Das Herzstück des Rundganges bildet der Spiegelsaal des 18. Jahrhunderts. Glanzvolle Rahmungen und Spiegel, kostbare Tapeten und Gemälde entführen Interessierte in die Blütezeit absolutistischer Regentschaft. Auch Schlossgarten und Orangerie und prächtige Adelspläne begegnen uns auf diesem Rundgang.
Samstag, 9. Mai 2026 - Kassel – Rembrandt-Ausstellung und Herkules
Rembrandt 1632. Entstehung einer Marke – Schloss Wilhelmshöhe
Rembrandt van Rijn gehört zu den am besten erforschten Künstlern des 17. Jahrhunderts, dennoch liegen viele Aspekte seines Werks im Dunkeln. Dies gilt auch für die Zeit um 1632, die von stilistischen wie biografischen Umbrüchen geprägt ist: Rembrandt zog von Leiden nach Amsterdam und trat der Werkstatt von Hendrick van Uylenburgh bei, wo er eine bedeutende Anzahl von Einzel-
und Gruppenporträts schuf und neue Käuferkreise erschloss. Der Künstler erkundete verschiedene Genres der Malerei und experimentierte mit unterschiedlichen Stilmitteln, was seine Suche nach geeigneten Ausdrucksformen verdeutlicht.
Die Kasseler Gemäldegalerie Alte Meister besitzt 19 Gemälde von Rembrandt, seiner Werkstatt und seiner Schule. Die Ausstellung wirft einen fokussierten Blick auf die Werke des Jahres 1632 und untersucht deren Entwicklung, Varianten und Kopien. Damit treten verschiedene Stilmerkmale, Werkstattprozesse und die Funktion einzelner Gemälde deutlicher hervor.
Für die Erzählung der Ausstellung sind zwei „Selbstporträts“ von Rembrandt wichtig, da sie sich auf Rembrandts entscheidendes erstes Jahr in Amsterdam und die Etablierung seiner künstlerischen Identität und seines Rufs konzentrieren.
Herkules und beeindruckende Wasserspiele
Unübersehbar steht seit dem frühen 18. Jahrhundert die kolossale Skulptur des Herkules über der Stadt und längst ist sie zu ihrem Wahrzeichen geworden. Sie erhebt sich auf der Spitze einer Pyramide, die auf dem Oktogon, dem Riesenschloss steht. Seit 2013 steht der Herkules mit dem Bergpark Wilhelmshöhe als Beispiel absolutistischer Architektur auf der UNESCO Weltkulturerbe-Liste. Das Bauwerk ist zudem Ausgangspunkt der Wasserspiele im Bergpark, die sich in den Sommermonaten jeweils mittwochs und sonntags über Kaskaden in der Tiefe stürzen.
In einer Führung verfolgen wir den Lauf des Wassers bergab vom Herkules, das sich durch historische Leitungen im Parkensemble bewegt und an malerischen Stationen wie den Kaskaden, dem Steinhöfer Wasserfall, der Teufelsbrücke und dem Aquädukt zum Vorschein kommt. Am Finale kulminieren die Wasserspiele in einer Fontäne, die 50 Meter hoch in den Himmel steigt.
Wer sich die Herkules-Führung mit Wasserspielen anschließen möchte, sollte gut zu Fuß sein. Es sind ca. 500 Stufen, die ohne Handlauf abwärts führen. Trittsicherheit und festes Schuhwerk sollten Sie mitbringen. Wer sich den Abstieg nicht zutrauen möchte, kann mit dem Bus zum Herkules hinauffahren, die Aussicht genießen und sich dann vom Bus in die Nähe der großen Fontäne bringen lassen.
Dort kann die barrierearme Führung zu den Wasserspiele beginnen. Die Tour beginnt mit dem atemberaubenden Blick vor dem Schloss Wilhelmshöhe im Bergpark Wilhelmshöhe auf den Herkules und endet mit der über 50 Meter hohen Fontäne.
Auf dem Weg erfahren Sie mehr über die Geschichte des Parks, des Ballhauses und über botanische Raritäten. Den größten Wasserfall im Park, das Aquädukt (Nachbildung einer römischen Wasserleitung) erreichen Sie gemeinsam mit den donnernden Wassermassen, die dort 30 Meter in die Tiefe stürzen. Der Höhepunkt ist das grandiose Finale, wenn um 15.45 Uhr die mehr als 50 Meter hohe Große Fontäne in die Höhe schießt.
Für alle, die sich den Abstieg vom Berg nicht zutrauen, bieten wir eine alternative Führung an: Wir fahren alle zusammen zum Herkules und genießen den Blick, die eine andere Gruppe läuft abwärts, die andere Gruppe wird mit dem Bus wieder zum Schloss Wilhelmshöhe gefahren, wo die barrierearme Führung beginnt.
Sonntag, 10. Mai 2026 - Dokumenta-Rundgang und Grimmwelten
Alle fünf Jahre verwandelt sich Kassel für 100 Tage in die Welthauptstadt zeitgenössischer Kunst: Die documenta ist heute die wohl größte international bedeutendste Ausstellung, auf der aktuelle Werke von Künstlern aus aller Welt zu sehen sind.
In einer Führung lernen wir die die Werke und und Objekte kennen, die nach einer Documenta im Stadtbild von Kassel verblieben sind als ein Zeugnis für die Geschichte und Gegenwart der documenta. Dazu gehören die „Spitzhacke“, die 7000 Eichen von Joseph Beuys oder der „Man walking to the sky“ von Jonathan Borofsky.
Grimmwelten
Die Brüder Jacob und Wilhelm Grimm verfassten mit ihrer Sammlung der »Kinder- und Hausmärchen «nicht nur Märchen, mit dem von ihnen begonnen de Deutschen Wörterbuch gelten sie auch Mitbegründer der Germanistik. Das Museum Grimmwelten in Kassel stellt in seiner Dauerausstellung das Werk und die Leistung der Brüder in einer Weise vor, die gleichermaßen für ältere Kinder wie Erwachsene spannende Erkenntnisse beinhaltet. m Rahmen der Führung gewinnen Sie einen Überblick über die zahlreichen Themen der Grimmwelt und neue Einblicke in Leben und Werk der Brüder Grimm. Was bedeutet Glück und was ist ein Froteufel? Wohin führt uns die Treppe, wohin Rotkäppchens Weg? Welche Kuriositäten birgt der deutsche Sprachschatz?
Anschließend Rückfahrt nach Karlsruhe
Freitag, 8. 5. bis Sonntag, 10.5.26
Treffpunkt: Karlsruhe Hauptbahnhof
Reiseleitung: Dr. Elisabeth Spitzbart
Der Preis muss noch ermittelt werden








