NordArt, Schleswig, Nolde in Seebüll
Mittwoch, 15. Juli bis Montag, 20.Juli 2026
Die NordArt, eine der größten Kunstausstellungen Europas, findet im Sommer auf dem Gelände der historischen Carlshütte in Büdelsdorf bei Rendsburg statt. Wo einst Eisen geschmolzen wurde, stellen jedes Jahr rund 200 Künstlerinnen und Künstler ihre Werke aus, die aus etwa 3000 Bewerbern ausgewählt wurden. Wir nehmen dies zum Anlass für eine Reise in den Norden.
Mittwoch, 15.07.2026 - Anreise über Kiel nach Schleswig
Wir fahren mit dem Zug von Karlsruhe nach Kiel. Dort werden wir von einem Reisebus erwartet, der uns zu unserem Domizil nach Schleswig bringt. Nach der Ankunft besteht die Möglichkeit zu einem Spaziergang durch Schleswig.
Donnerstag, 16.07.2026 - Schleswig und NordArt
Wir beginnen den Tag mit einer Stadtführung in Schleswig. Wir erkunden den Dom St. Petri, der zu den bedeutendsten Bauwerken der norddeutschen Kirchengeschichte zählt.
Neben seiner eindrucksvollen Architektur birgt er eine wertvolle Ausstattung, darunter den 1514-1521 von dem Bildschnitzer Hans Brüggemann geschaffenen Bordesholmer Altar, ein einzigartiges Zeugnis der Schnitzkunst mit fast 400 Figuren und filigranen Architekturdetails. Vom Dom geht es durch die malerische Altstadt in das interessante Fischerörtchen Holm mit dem Johanniskloster. Anschließend fahren wir nach Büdelsdorf zur NordArt. Seit 1999 findet diese Kunstausstellung jedes Jahr auf dem Gelände der ehemaligen Carlshütte statt. Sie erstreckt sich über zwei Bereiche: Im mehr als 80.000 m² großen Skulpturenpark gehen Natur und Kunst eine einmalige Verbindung ein.
In der Carlshütte, einem Relikt aus vergangener Industriekultur, stehen die verwitterten Backsteinmauern und die alten Maschinenhallen in einem ästhetisch faszinierenden Kontrast zu den zeitgenössischen Kunstwerken. Ähnlich wie in der Völklinger Hütte, ist es dieser Gegensatz, der den besonderen Reiz der NordArt ausmacht. Natur, Kunst und Industrie verbinden sich zu einer einzigartigen Symbiose zu einem Kunstgenuss der besonderen Art.
Wir werden die beiden Ausstellungsbereiche in einer Führung kennenlernen, anschließend bleibt noch genügend Zeit für individuelle Erkundungen.
Skulpturenpark der NordArt
Carlshütte auf der NordArt
Freitag, 17.07. 2026 - Nolde in Seebüll und Tondern
Das 1957 nach seinem Tod eröffnete Kunstmuseum Seebüll bewahrt das Erbe des Malers Emil Nolde in seinem ehemaligen Wohnhaus. Dieses präsentiert im Erdgeschoss seine Wohnräume, deren Farbgestaltung nach Befund rekonstruiert wurden, während im Obergeschoss Werke des Malers ausgestellt werden. In Kombination mit dem Staudengarten, der nach wie vor im Sinne von Emil Nolde bepflanzt wird, lassen sich an diesem Ort Landschaft, Leben und Werk des Malers in seiner Komplexität und Widersprüchlichkeit entdecken.
In zwei Führungen können wir das Haus und den Garten ausführlich kennenlernen. Die Besucher können die Räume die der Künstler selbst gestaltet hat, sowie seinen Garten erleben.
Von Seebüll aus sind es nur 12 Km ins dänische Museum Sønderjylland in Tondern, wo wir in ganz andere Welten eintauchen: nordeuropäische Kunst und Kunsthandwerk vom 17. Jh. bis in die Gegenwart erleben. In den historischen Räumen des Museums mit ihren vielfältigen Ausstellungsstücke wie Silber aus Tondern, Möbel, geklöppelten Tonderner Spitzen, schleswig-holsteinische Fayencen und holländische Fliesen erfahren Sie, wie sich die Kulturgeschichte im Laufe der Jahrhunderte entwickelt hat. Die Ausstellungsstücke erzählen von den Handwerkstraditionen und der Kunstfertigkeit, die das Leben in Nordschleswig geprägt haben.
Ein weiteres Highlight ist der Wasserturm – das Wahrzeichen des Museums. Von hier aus haben Sie einen atemberaubenden Blick auf die Stadt Tondern und die weite Marschlandschaft. Im Wasserturm ist zugleich als Museum für den aus Tondern stammenden Möbelarchitekten Hans J. Wegner eingerichtet. In der Ausstellung erleben Sie von Hans J. Wegner speziell ausgewählte Stühle sowie neu erworbene Stühle für die Sammlung.
Samstag, 18.07.2026 - Schleswig
Auch wenn Schloss Gottdorf, die sicher bedeutendste Sehenswürdigkeit in Schleswig, seit Ende 2025 für Jahre wegen Renovierung geschlossen bleibt, lohnt eine Erkundung der Stadt.
Barockgarten und Globus
Im 17. Jahrhundert erlebte Schloss Gottorf unter Herzog Friedrich III. eine Zeit wissenschaftlicher und kultureller Pracht. Der ab 1650 auf Wunsch Friedrichs III. von Adam Olearius geplante und von Andreas Bösch gebaute Gottorfer Globus steht dafür als damals futuristisches Wunderwerk der Technik. Der Globus, welcher außen die Erde und im Inneren das erste Planetarium der Menschheit zeigt, war in der Friedrichsburg des Neuwerkgartens aufgestellt, wo er sich bis zur Niederlage Gottorfs im Nordischen Krieg zwischen Skandinavien und Russland im Jahre 1713 befand. Heute steht inmitten des Barockgartens im modernen Globushaus eine rund 3 Meter hohe Rekonstruktion vom Gottorfer Globus, der in Konstruktion, Bemalung und Funktion dem Originalglobus von Herzog Friedrich III. nachgeschaffen wurde. In ihm kann man heute wieder auf astronomische Entdeckungsreise gehen, in 12 Minuten um die Welt reisen und sich ein wenig in die alte Zeit zurückversetzen lassen.
Schloss Glücksburg
Ursprünglich befand sich auf dem Gebiet des heutigen Schlossteiches eine von Zisterziensermönchen 1209 errichtete Klosteranlage. Das Kloster bestand über 350 Jahre, wurde aber im Zuge der Reformation um 1556 aufgegeben. Der Besitz ging an Johann dem Jüngeren, Herzog von Schleswig-Holstein-Sonderburg über, der sogleich begann, die Klosteranlagen abzureißen und das Schloss Glücksburg errichten zu lassen. Viele der hochwertigen Baumaterialien des Klosters wurden für den Schlossbau „recycelt“. 1587 war der Bau nach fünf Jahren vollendet und ist bis heute in vielen Teilen unverändert erhalten geblieben. 1622 verstarb Johann der Jüngere im Schloss Glücksburg im Alter von 77 Jahren nach einer Regierungszeit von 58 Jahren. Zum Zeitpunkt seines Todes lebten noch 13 seiner 23 Kinder, sechs von ihnen waren Söhne. Hans hatte testamentarisch festgelegt, sein bereits relativ kleines Herzogtum in fünf noch kleinere Teile aufzuspalten. Sein zweitjüngster Sohn Philipp bekam Glücksburg zugesprochen.
Das 1582 bis 1587 erbaute Schloss Glücksburg ist eines der bedeutendsten Wasserschlösser in Nordeuropa und ein eindrucksvolles Beispiel norddeutscher Renaissance-Architektur. Seinen Namen erhielt das Schloss nach dem Wahlspruch des Herzogs: "Gott gebe Glück mit Frieden".
Die wunderbaren Exponate, die Geschichte gestaltet haben, können das Auge erfreuen und dazu anregen, sich mit geschichtlichen Fragen auseinander zu setzen, um die Gegenwart besser zu verstehen.
Sonntag, 19.07.2026 - Haithabu und Schleirundfahrt
Das Wikinger Museum Haithabu ist eines der bedeutendsten archäologischen Museen Deutschlands. Die UNESCO hat den wikingerzeitlichen Handelsplatz und das Grenzbauwerk Danewerk 2018 zum Welterbe ernannt. Das Ausstellungshaus wie auch die sieben rekonstruierten Häuser, die sich auf dem historischen Gelände befinden, zeigen eindrücklich, wie die Menschen dort im Frühmittelalter gelebt haben.
Zum Abschluss unserer Reise unternehmen wir eine Bootsfahrt auf der Schlei und lernen dabei diese besondere Landschaftsformation kennen. Die Schlei ist kein Fluss, sondern eine Förde oder sogenannte Schmelzwasserrinne. Sie entstand während der Weichseleiszeit vor ca. 115.000-11.000 Jahren durch die von Skandinavien vordringenden Eismassen. Die Schlei ist 43 km lang und verbindet Schleswig mit der Ostsee. Schon zu Wikinger Zeiten war sie eine stark befahrene Handelsroute. Während der Fahrt auf der Schlei passieren wir auch die Wikingersiedlung Haithabu am Haddebyer Moor sowie die alte Fischersiedlung, den Holm und Große Breite zur Misunger Enge.
Montag, 20.7.26: Rückfahrt über Kiel nach Karlsruhe
Im Laufe des Vormittags werden wir von unserem Bus zum Bahnhof nach Kiel gefahren, wo wir gegen 11 Uhr die Rückfahrt nach Karlsruhe antreten.
Mittwoch, 15. Juli bis Montag, 20. Juli 2026
Treffpunkt: Karlsruhe Hbf, Gleis 3, 08.30 Uhr
Abfahrt um 8.37 mit ICE 8 nach Hamburg
Reiseleitung: Dr. Elisabeth Spitzbart
1265 € kombinierte Bahn- und Busfahrt von Karlsruhe nach Schleswig und zurück, 5 Ü/HP im Hotel Alter Kreisbahnhof in Schleswig, alle Eintritte, Führungen und Reiseleitung
Zuschlag EZ: 50 €; Zuschlag Standard DZ als EZ: 100 €; Zuschlag Komfort DZ als EZ: 150 €





